Abnahmeverweigerung bei Software

Dazu muss aber zunächst einmal die Abnahme verweigert werden. Mit der Abnahme würde der Auftraggeber nämlich bestätigen, dass der Auftragnehmer seinen Leistungspflichten nachgekommen sei. Nur bei geringfügigen Mängeln (z.B. teilweise Verfehlung der Einhaltung von Naming-Conventions, Einsatz von Libraries mit veralteten aber noch gewarteten Versionen) fehlt die rechtliche Grundlage, um die Abnahme zu verweigern. Die Mängel müssen aber dennoch im Rahmen der Gewährleistung behoben werden.
In den allermeisten Fällen ist die Verweigerung der Abnahme einer Software auf Grund des Nicht-Einhaltens des Standes der Technik rechtlich gedeckt:
Macht es aber auch wirtschaftlich Sinn, die Abnahme zu verweigern? Aus wirtschaftlichen Gründen kann es ja sinnvoll sein, die Software trotz Mängel in Einsatz zu nehmen. Das üblicherweise nur dann, wenn keine der oben genannten juristischen oder technischen Gründe dagegen sprechen →
Der Einsatz einer mangelhaften Software sollte immer von beiden Vertragsparteien befürwortet werden, da sie nur gemeinsam ein Bild von den möglichen Auswirkungen der Schäden haben.
In diesen Fällen wird oft eine bedingte Abnahme gemacht: Die Software wird in Einsatz genommen und eine zeitnahe Behebung der Mängel gegen Rückhaltung (eines Teils) des Entgeltes vereinbart. Das ist aber nur dann sinnvoll, wenn die Mängel 1) zeitnah (z.B. innerhalb eines Jahres) behebbar sind und 2) deren Behebung nicht zu Verschlimmbesserungen führt (was leider oft der Fall ist).
Fazit: Die Abnahme einer Software auf Grund des Nicht-Einhaltens des Standes der Technik zu verweigern, wird dringend angeraten. Erst danach macht es Sinn darüber nachzudenken, die Software zu verbessern und/oder trotz ihrer Mängel mit allen damit verbundenen Risiken in Einsatz zu nehmen.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen
Wenn du auf meinem Blog kommentierst, werden die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest du in der Datenschutzerklärung von Google (https://policies.google.com/privacy).